Von Raketen, Krieg und Frieden

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Mehr als doppelt so viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer als erwartet kamen trotz der heftigen Schneefälle ins Naturfreundehaus zur Informations- und Diskussionsveranstaltung zum Thema der geplanten Raketenstationierung 2026 in Deutschland.
Der Referent Bernhard Pfitzner, ein ausgesprochener Experte in Fragen der Friedensbewegung, erläuterte zu Beginn die seitens der bundesdeutschen Regierung sehr zurückhaltende Veröffentlichung der Erklärung Bidens und Scholz, dass die USA entschieden habe, 2026 Mittelstreckenraketen mit sehr hoher Geschwindigkeit in Deutschland zu stationieren. Nach der Erläuterung der angekündigten Waffensysteme und der Bedeutung für die Militärstrategie begann auch schnell eine lebhafte aber wertschätzende Diskussion, die sich schnell auf die Frage fokussierte, inwieweit Russland eine ähnliche Bedrohung für Deutschland und Europa darstellt, wie das Nazideutschland für die Sowjetunion und den Rest Europas.
Einig war man sich schnell, dass Waffen nicht gewünscht werden und eine enorme Ressourcenverschwendung darstellen, aber über die Notwendigkeit der Auf- und Nachrüstung gab es durchaus Kontroversen.
Einig war man sich am Ende, dass ein friedliches Zusammenleben in Europa nur möglich ist, wenn man alle berechtigten Sicherheitsinteressen berücksichtigt und einen Weg zurückfindet zu Dialog und Verträgen. Allein die Frage, wie man dahin kommt, blieb unbeantwortet. Nachrüstung führt zu Reaktionen auf der Gegenseite, die wiederum zum erneuten Nachrüsten der eigenen Seite führt. Die Frage nach der Henne und dem Ei, also die Frage, wer denn angefangen hat, lag auf dem Tisch. Da darauf niemand die passende Antwort fand, hat man sich verabredet, bei der nächsten Sitzung Spiegelei mit Brathuhn zu servieren.

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